Das gambang kayu und der freie Tanz

 Kathleen Jahn spielt auf einem gambang kayu und lädt ein zum Meditieren und zum freien spontanen Tanz:

„Mein gambang kayu ist ein altes und originales javanisches Xylophon mit Klangstäben aus Holz. Es wurde in Indonesien in einem Gamelan (indonesisches Orchester) gespielt und kam vor einiger Zeit und über mehrere Wege und Stationen zu mir nach Deutschland.

Indonesische Musik klingt für unsere Hörgewohnheiten fremdartig und doch faszinierend. Es verweben sich komplexe Schichten und Strukturen zu fließenden, sich nur langsam verändernden Klängen. Das gambang kayu wird traditionell neben dem Einsatz bei Ritualen auch zur Begleitung von Tanz gespielt.

Ich arbeite als Bildende Künstlerin und setze das gambang kayu performativ ein, das bedeutet für mich, ich versuche neue Wege zur musikalischen Auseinandersetzung mit dem Instrument zu finden. Es wird mir nicht gelingen und es soll auch nicht mein Ziel sein, auf dem Instrument originale javanische Musik zu spielen. Ich möchte mich andererseits auch nicht an Normen unseres westlichen Musikverständnisses orientieren. Die Klänge sollen durch das Instrument und durch mich in einem besonderen Moment und in einer besonderen Übereinstimmung entstehen. Wir würden es vielleicht als Improvisation bezeichnen.

Die Meditation und der Tanz zu diesen Klängen mag ebenso frei und ungebunden sein, wie ich es beim Musizieren bin. Wir dürfen die Bewegung zulassen, die der Körper von sich aus machen möchte. Beim freien Tanz gibt es keine vorgegebenen Bewegungen oder Schrittfolgen. Es gibt keine Bewertung der Bewegung. Wir tauchen in den Moment ein und geben uns hin. Die Klänge fließen in und durch den Körper und werden von selbst zur Bewegung. So können Körper und Klänge eins werden. Und so können wir eine heilende Kraft des Tanzes und der Musik spüren.“